Tommaso Buscetta war Haupt-Kronzeuge gegen die Cosa Nostra Todfeind der Mafia im US-Exil gestorben
Rom (dpa). Im italienischen Fernsehen war Tommaso Buscetta, der Todfeind der Mafia, nur selten zu sehen. Stets umringt von Sicherheitskräften, elegant gekleidet und natürlich mit Sonnenbrille. Nur sehr kurz wurde bei Gerichtsterminen das Gesicht des Mafioso gezeigt. Kein Wunder: "Don Masino" stand auf der "Abschussliste" der sizilianischen Cosa Nostra ganz oben. Buscetta war ein Weggefährte der "Paten" und deren Verräter. Ermittler wissen: Die Mafia verzeiht nie.
01.05.2000 , 19:42 Uhr
Das Leben des Tommaso Buscetta, der oft als Gentleman und Frauenheld beschrieben wurde, war nervenaufreibend wie ein Action- Thriller. Vor allem nach seinen Enthüllungen 1984 über das Innenleben der Cosa Nostra, über deren Struktur und Bosse. Seither war der einstige Freund der allmächtigen "Paten" auf der Flucht vor blutrünstigen Mafia-Killern, ließ sich von einem Chirurgen das Gesicht verändern, lebte unter falschem Namen an geheimen Orten in den USA.
Jetzt ist der Sizilianer fern der Heimat im amerikanischen Exil gestorben. "Einsam und enttäuscht", wie Kenner meinen. Seiner letzten Veröffentlichung gab Buscetta den Titel: "Die Mafia hat gewonnen." Tatsächlich ist seit fast 40 Jahren der jetzige Statthalter auf Sizilien, Bernardo Provenzano, unauffindbar. Zuletzt wurden sieben als äußerst gefährlich geltende Mafiosi in Italien auf freien Fuß gesetzt. Grund: Die Frist für die Untersuchungshaft ist abgelaufen.
Buscetta wurde am 13. Juli 1928 in Palermo als Sohn eines Glasers geboren. Schon als 16-Jähriger heiratete er 1944 in seiner vom Krieg gezeichneten Heimatstadt, betätigte sich auf dem Schwarzmarkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte er nach Argentinien, eröffnete in Buenos Aires eine Glaserei. Doch die Sehnsucht trieb ihn 1957 zurück nach Palermo, wo er bald mit der organisierten Kriminalität in Kontakt kam.
In Sizilien bricht der erste große Mafia-Krieg aus, Buscetta flieht nach Rio de Janeiro, dann nach Mexiko und taucht schließlich als in New York unter. Er wird festgenommen und in Italien inhaftiert. Insider berichten: "Eine Stunde, oft auch mehr, machte er Gymnastik. Frühstück, Mittagessen und Abendbrot für ihn kamen aus den feinsten Restaurants Palermos." Derweil tobte außerhalb der Gefängnismauern eine blutige Schlacht: Staatsanwälte, Ermittler, Journalisten und unschuldige Bürger wurden ermordet.
Später, als das Pflaster in Palermo wieder zu heiß wurde, floh Buscetta erneut nach Brasilien. Dort umstellten am 24. Oktober 1983 Dutzende Sicherheitskräfte seine Unterkunft. Im Juli 1984 wird Buscetta an Italien ausgeliefert. "Ich bin ein Mafioso", gibt der Sizilianer zu. Und enthüllt dem Mafiajäger Giovanni Falcone 45 Tage lang all sein Wissen.
"Buscetta war ein außergewöhnlicher Mann, der mich an Goethes Faust erinnert", sagt der sizilianische Mafiajäger Guido Lo Forte. "Es ist in die Hölle des organisierten Verbrechens abgestiegen und hat sich dann selbst wieder befreit." Erst nach seinen Aussagen habe der Staat reagieren können.
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